U3Helper Tutorial 🇩🇪

By | 12 Sep 2009

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Wie man ein Programm U3-fähig macht

Beispielprogramm: IVOS
Benutzte Hilfsprogramme: Sandboxie, regedit, Total Commander (fĂĽr Dateimanagement und Komprimierung), notepad

Es geht los mit der Installation von IVOS in die Sandbox. Da es den Microsoft Installer benutzt, muss man diesen zuerst innerhalb der Sandbox starten.

Im Sandboxie Control (das gelbe Icon neben der Uhr in der Startleiste) geht man zum Menü Function → Run Sandboxed → Windows Installer Service. Jetzt sucht man sich die setup_ivos.exe, macht einen Rechtsklick und wählt Run sandboxed. Dies installiert IVOS in die Sandbox.

Nach der Installation schaut man sich den Inhalt der Sandbox an. Dazu wieder im Sandboxie Control auf das Menü Function → Contents of sandbox → Explore contents gehen. Ein Explorer-Fenster geht auf und zeigt 2 Verzeichnisse/Ordner: drive und user sowie zwei Dateien RegHive (evtl. wird auch nur eine angezeigt). Unter drive findet man veränderte(!) Dateien der Festplatten. Jede Datei, die durch ein in der Sandbox laufendes Programm verändert wird, landet dort. Alle anderen Dateien bleiben auf der Festplatte, wo sie sind. So kann man recht einfach sehen, welche Dateien die IVOS-Installation hinzufügt oder verändert.

Am interessantesten ist dabei alles unter drive\C\Programme\CommunX – dies sind die Hauptdateien von IVOS. Dort ist eine .xml-Datei welche vllt. während der Benutzung von IVOS verändert wird (.xml-Dateien werden oft benutzt um Konfigurationsdaten bzw. Einstellungen zu speichern), aber alle anderen Dateien scheinen normale, unveränderliche Dateien zu sein (.dll und .exe, die ĂĽblicherweise nie verändert werden).

Jetzt legt man ein leeres Verzeichnis irgendwo auf der Festplatte an und darin noch 3 weitere: data, host und manifest. Die .xml-Datei kommt direkt in den soeben erstellen data-Ordner. Die 4 anderen Dateien in den Ordner host.

Soviel zu der Dateigeschichte. Jetzt kommt der spannende Teil: Herausfinden, welche Registry-Einträge das Programm benutzt. Zu 99,9% benutzt ein Programm einen Registry-Pfad in der Form HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\<Hersteller/Programmname> oder HKEY_CURRENT_USER\Software\<Hersteller/Programmname>. Da wir es in die Sandbox installiert haben (und die Ă„nderungen nur dort gemacht wurden), mĂĽssen wir regedit auch dort starten. Im Sandboxie Control wieder das MenĂĽ Function → Run Sandboxed → Any Program… und dort gibt man dann regedit ein und klickt OK. Im regedit schaut man nun unter HKEY_LOCAL_MACHINE\Software – dort findet man aber nichts was wie ComunX oder vllt. IVOS aussieht. Also schaut man weiter unter HKEY_CURRENT_USER\Software … und voilá: dort findet man einen SchlĂĽssel (Registry-Bezeichnung fĂĽr “Ordner”) namens ComunX.

Jetzt exportieren wir die dort gespeicherten Daten als Standardwerte für unser U3-Package: einmal den Eintrag ComunX anklicken (markieren) und dann im Menü Datei → Export wählen. Die Datei nennt man dann regdata1 (bei mehreren verschiedenen Zweigen dann regdata2, usw.) und speichert diese am besten in das Wurzelverzeichnis von Laufwerk C:. Da wir innerhalb der Sandbox sind, findet man die Datei dann wieder durch den Explore contents-Menüpunkt im Sandboxie Control. Sie ist dort unter \drive\C\regdata1.reg zu finden. Nun kopiert man diese Datei in den data-Ordner von vorhin.

Jetzt muss noch eine kleine Änderung gemacht werden: Dazu die regdata1.reg rechtsklicken und den Punkt Bearbeiten wählen. Der Editor geht auf und lädt die Datei.

Nun muss man die Zeile:

"apppath"="C:\\Programme\\ComunX\\IVOS\\"

finden.

Und jetzt zu einigen U3-Grundsätzen: Das U3 LaunchPad speichert einige Pfadangaben in Umgebungsvariablen, damit die einzelnen Programme ihre Daten finden können, obwohl diese auf verschiedenen PCs mitunter in völlig verschiedenen Orten landen. Die wichtigsten sind dabei %U3_HOST_EXEC_PATH%, welche den Pfad zu den Programmdateien (also der Anwendung an sich) enthält, und %U3_APP_DATA_PATH%, welche das Verzeichnis für die Programmdaten auf dem U3-Stick enthält.

Und da das LaunchPad die Anwendung nicht nach C:\Programme\ComunX\IVOS installiert, müssen wir den richtigen Pfad angeben, welcher in den meisten Fällen %U3_HOST_EXEC_PATH% ist. Also ändert man die Zeile zu:

"apppath"="%U3_HOST_EXEC_PATH%\\"

Der Rest bleibt, wie er ist. Datei speichern und gut.

Jetzt kopiert man die U3Helper.exe in das host-Verzeichnis. Dort kommt auch die U3Helper.ini hin. Ăśblicherweise kopier ich mir eine von einem anderen Programm und ändere diese nur ab. Ich hab in der angehängten Datei bereits alle nötigen Ă„nderungen fĂĽr IVOS gemacht. Zuerst kommt die Zeile [U3Helper] gefolgt von einer Bezeichnung fĂĽr das Programm und der Anwendungsdatei, welche beim Start aufgerufen wird. Bei IVOS ist dies die Launcher.exe. Der nächste wichtige Eintrag ist unter [RegBackup]. Dort steht der Registry-Zweig von vorhin. U3Helper importiert diesen von der regdata1.reg-Datei beim Start der Anwendung und exportiert alles wieder zurĂĽck, wenn man das U3-Laufwerk “auswirft”. Alle U3-Umgebungsvariablen in den Registry-Daten werden durch deren wirkliche Daten aufgelöst. Also wird aus dem %U3_HOST_EXEC_PATH%\\, was wir umgeändert haben, dann sowas wie C:\Dokumente und Einstellungen\<Benutzername>\Anwendungsdaten\U3\Apps\{12345678-1234-1234-143123123}\Exec – so, dass IVOS den echten Pfad auf seine Dateien sieht. Die erste Zeile unter [RegBackup] wird in die Datei regdata1.reg gespeichert, die zweite in regdata2.reg usw.

Einige Zeilen weiter unten findet man [DataToExecDir] mit dem Eintrag ivos.xml. Das ist die .xml-Datei, die wir in das data-Verzeichnis (%U3_APP_DATA_PATH%) gespeichert haben. Und die Zeile sagt dem U3Helper, dass er diese Datei vor dem Start des Programms mit zu den Anwendungsdateien (%U3_HOST_EXEC_PATH%) kopieren soll und beim “Auswerfen” wieder zurĂĽck in das Datenverzeichnis auf dem U3-Stick.

Das sind alle für IVOS nötigen Einträge in der U3Helper.ini. Die restlichen Zeilen sind Standardvorgaben und ein paar Erläuterungen.

Jetzt holt man sich das Icon von IVOS, dass es auch im LaunchPad angezeigt wird. Man kann dazu Icon Sucker benutzen. Ich persönlich nutze dafür ein Plugin für Total Commander. Die Icon-Datei (.ico) kommt in das manifest-Verzeichnis.

Die manifest.u3i aus der ZIP-Datei (unten) kommt gleich dazu. Ich hab sie bereits vorbereitet. Auch hier kopiere ich eine manifest-Datei einer anderen U3-Anwendung und ändere sie. Das wichtigste ist, eine eindeutige GUID (die lange Zahlenfolge in der zweiten Zeile) zu generieren. Es gibt ein nettes Web-Tool dafür: UUIDgen. Auch gibt es von Microsoft irgendwo ein Tool dafür und der U3 Manifest creator (von http://www.u3.com) kann auch solche GUIDs generieren.

Nachdem die GUID (manchmal auf UUID genannt) geändert ist, wird der Rest angepasst. Die Versionsnummer findet man, indem man die ivos.exe im Explorer rechtsklickt und unter Eigenschaften auf dem Reiter Version nachschaut. Dieser zeigt Version 2.0.2.0 – also ändert man den Wert in der manifest genauso.

Dann noch Webseite, Hersteller und eine kurze Beschreibung angeben. Und – ganz wichtig – die Datei zum Starten der Anwendung. Dies ist die Zeile mit dem appStart-Befehl. IVOS wird mit der Launcher.exe gestartet und diese liegt dann im %U3_HOST_EXEC_PATH%-Verzeichnis, wie wir gelernt haben. Also muss der Computer, um IVOS zu starten, die Datei %U3_HOST_EXEC_PATH%\Launcher.exe ausfĂĽhren. Das steht in dieser Zeile.

Die anderen Zeilen müssen nicht geändert werden. Sie beinhalten U3Helper-Befehle. Da der U3Helper seine Anweisungen aus der U3Helper.ini bezieht, muss hier nichts mehr geändert werden. Eine Sache noch: Der minFreeSpace-Wert sollte der Speicherbedarf der Anwendung auf dem U3-Stick sein. Da alle Dateien noch komprimiert werden, kann man momentan nur grob anhand der Größe des host-Verzeichnis schätzen.

Nun sollte alles bereit sein. Man nehme ein ZIP-Programm (wie z.B. WinZip) und komprimiert die 3 Ordner host, data und manifest in eine ZIP-Datei. Wichtig ist, dass die ZIP-Datei nur diese 3 Ordner enthält (und deren Unterordner, falls vorhanden). Die Verzeichnisstruktur sollte so aussehen:

  • đź“‚ data (Verzeichnis)
    • đź“„ ivos.xml (Datei)
    • đź“„ regdata1.reg (Datei)
  • đź“‚ host (Verzeichnis)
    • đź“„ ivos.chm (Datei)
    • đź“„ Ivos.exe (Datei)
    • đź“„ ivossapi.dll (Datei)
    • đź“„ Launcher.exe (Datei)
    • đź“„ U3Helper.exe (Datei)
    • đź“„ U3Helper.ini (Datei)
  • đź“‚ manifest (Verzeichnis)
    • đź“„ IVOS.ico (Datei)
    • đź“„ manifest.u3i (Datei)

Der allerletzte Schritt ist jetzt, die .zip-Datei in .u3p umzubenennen, so dass man zu einer IVOS.u3p oder vllt. auch IVOS_U3.u3p kommt. Diese sollte sich problemlos auf den U3-Stick installieren lassen. Ich hab alles angehängt, so dass jeder gerne herumspielen kann. Hoffentlich speichert IVOS die Freischaltdaten auch in dem gefundenen Registry-SchlĂĽssel. Ansonsten mĂĽsste man noch einen Weg finden, wie die Freischaltdaten zwischen verschiedenen PCs erhalten bleiben. Und dann gibt’s da noch ein Limit von IVOS: Es läuft nur, wenn die Speech API 5.1 auf dem PC installiert ist.

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